Unvollständige Produktionsdaten – wie weiter ?

Nicht selten trifft man produ­zie­rende Unter­neh­men, die nicht die Daten vorrä­tig haben, die man sich wünscht. Und bei denen Prozesse prak­ti­ziert werden, die man verbes­sern kann. Schul­mä­ßig ist die Forde­rung, zunächst einmal Daten zu gene­rie­ren. Z.B. über Zeit­auf­nah­men. Diese Zeit­auf­nah­men erfas­sen detail­liert Daten zu einzel­nen Aufträ­gen. Aus einer klei­ne­ren Menge solcher Aufträge wird dann verall­ge­mei­nert. Die Verall­ge­mei­ne­rung dient als „Plan­da­ten“, die dann zukünf­tig zur Grund­lage gemacht werden. Anschlie­ßend werden Ist-Daten erfaßt und mit diesen „Plan­da­ten“ vergli­chen. Aus dem Vergleich werden dann Schluß­fol­ge­run­gen gezogen.

Dieses Vorge­hen hat diverse Nachteile:

  1. Es ist aufwendig.

  2. Mitar­bei­ter wissen um die Bedeu­tung der aufge­nom­me­nen Zeiten und manche sind geneigt, sie zu stre­cken. Zeit­neh­mer wissen das und sind geneigt, sie rech­ne­risch zu reduzieren.

  3. Unab­hän­gig vom Aufwand sind es doch stets Einzel­bei­spiele. In deren Verall­ge­mei­ne­rung das Risiko der Verall­ge­mei­ne­rung von Fehlern steckt.

  4. Welche Schluß­fol­ge­run­gen werden aus der Abwei­chung von Plan und Ist gezo­gen? In der Regel sehr einfa­che: Unter­schrei­tun­gen der Plan­zei­ten sind „gut“, Über­schrei­tun­gen sind „schlecht“. Auf keinen Fall möchte man erneut den aufwen­di­gen und auch ja schon abge­schlos­se­nen Prozeß der Plan­zeit­er­fas­sung erneut durchlaufen.

  5. Mitar­bei­ter lernen, Ist-Zeiten so zu erfas­sen, daß sie den Plan­zei­ten entspre­chen. Dann sind alle zufrie­den. Nur der Sinn des Ganzen bleibt auf der Strecke.

Also, wie kann man das besser machen? Es braucht dazu mehrere einfa­che Schritte in der rich­ti­gen Reihenfolge.

  1. Es werden alle Mitar­bei­ter über die Verän­de­rung infor­miert. Dieser Prozeß erfolgt der Hier­ar­chie entspre­chend schritt­weise und mit der Möglich­keit für Rückfragen.

  2. Es werden Ist-Zeiten erfaßt. Flächen­de­ckend. Für alle gleich. Auf die glei­che Art und Weise. Aufträge werden an- und abgestempelt.

  3. Diese Erfas­sung muß sehr einfach gemacht werden. Hier­für sind tatsäch­lich ggf. Inves­ti­tio­nen in – preis­werte – Geräte erforderlich.

  4. Mitar­bei­ter sollen nur die Zeit stem­peln, die sie an Aufträ­gen arbei­ten. Alle ande­ren Zeiten nicht. Sie müssen wissen, daß es in Ordnung ist, wenn sie dadurch nicht die tägli­che Anwe­sen­heits­zeit erreichen.

  5. Es entsteht eine große Menge an Daten. Sie muß täglich im Sinne einer Quali­täts­kon­trolle ausge­wer­tet werden. Ausge­wer­tet heißt:

    1. Über­prü­fen auf Fehler

    2. Durch­spra­che mit den Verant­wort­li­chen zu ihrer Plausibilität

  6. In kürzes­ter Zeit entste­hen reprä­sen­ta­tive Daten, die auch für die Planung genutzt werden können.

Wenn Sie bei der Umset­zung in Ihrem Unter­neh­men Unter­stüt­zung für sinn­voll halten, stehe ich gern zur Verfü­gung, nehmen Sie Kontakt auf!