Dr.-Ing. Carl U. Bauer | Unternehmensberater | 45527 Hattingen
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Variable Vergütung wird als Mittel zur Leistungssteigerung des Einzelnen verkauft. Ich halte davon nichts.
Jene die die höchste variable Vergütung erhalten sind jene, die ohnehin am höchsten vergütet werden. Wenn man sie durch extra Zahlungen noch motivieren oder ihre Leistung steigern muß, warum haben sie dann überhaupt eine verantwortliche Stellung im Unternehmen?
Bei Vertriebsmitarbeitern wird gern variabel vergütet, weil der Erfolg – meistens bloß der Umsatz – so einfach meßbar ist. Wir wissen zwar, wir möchten intrinsisch motivierte Mitarbeiter. Und vermuten vielleicht, sie seien bloß durch Geld zu motivieren. Das vermitteln wir allen, wenn wir sie variabel vergüten.
Nun vielleicht vergüten wir sie variabel, weil wir nicht kontrollieren können, was diese auswärtigen Vertriebsmitarbeiter genau machen? Sollten wir mit dieser Begründung dann auch alle Home-Office-Mitarbeiter variabel vergüten? Natürlich nicht.
In der Produktion ist variable Vergütung als Akkord eingeführt worden, um eine Mindestleistung sicherzustellen. Sie ist begleitet von umfangreicher Zeiterfassung, Kontrolle, Dokumentation, und hat trotz aller Bürokratie doch regelmäßig dazu geführt, daß der „gedeckelte Höchstsatz“ zur Anwendung kam. D.h. die Mitarbeiter haben stets das Maximum des zu Erwartenden geleistet.
Es genügt jedoch nicht, festzustellen, daß variable Vergütung Bürokratie erzeugt. Sie führt auch zu Fehlanreizen.
Soll ich das tun, was dem Unternehmen am meisten dient oder das, was meine Zielerreichung optimiert? Wir können von einer Normalverteilung von Entscheidungen betroffener Vergüteter ausgehen. Eine größere Menge wird die eigene Zielerreichung priorisieren. Weil die Effekte am besten nachvollziehbar sind.
In Summe führt variable Vergütung also zu
Vergütungsbürokratie in Form von vergrößerten Personalabteilungen, Richtlinien und Abrechnungsprogrammen
Inkonsistenz von persönlichem und Unternehmensziel
Auf die positiven Effekte warten wir noch.
Eine einfache Lösung, um Mitarbeiter am Unternehmenserfolg partizipieren zu lassen sind anteilige Beteiligungen am Unternehmensergebnis. So kann man außerordentliche Erfolge zusätzlich honorieren. Ohne Bürokratie und ohne Inkonsistenz von persönlichen und Unternehmenszielen!
Wenn Sie Interesse am gemeinsamen Aufstellen von Führungsgrundsätzen haben, nehmen Sie Kontakt auf!